Windows 8 Customer Preview

Eigentlich wollte ich einen vernichtenden Kommentar zur Windows 8 Consumer Preview abgeben. Den Text dafür hatte ich schon zu Ende geschrieben. Dann hörte ich einen Vortrag zum Metro-Design auf einer Microsoft-Konferenz auf der CeBIT.

Es ist nicht schwer, Makel in der Benutzerführung von Windows 8 zu finden. Benutzt man Metro, kann man nicht vernünftig arbeiten, benutzt man die klassische Ansicht, könnte man auch gleich bei Windows 7 bleiben. Dort hat man wenigstens noch den Start-Button und damit die Möglichkeit, schnell auf Programme und Funktionen zuzugreifen. Start, normalerweise in der Ecke links unten, fehlt nämlich in Windows 8 und verkompliziert damit die Bedienung.

Trotzdem machte der Vortrag irgendeines Microsoft-Menschens, dessen Namen ich mir nicht merkte, Sinn. Aus einem bestimmten Blickwinkel.
Microsoft scheint sich zum ersten Mal Gedanken zu machen, wie man ein User Interface gut gestaltet. Einflüsse kommen aus den Richtungen Bauhaus, Cinematographie und schweizerischem Design. Sagte zumindest der Microsoft-Mensch.

So gut Metro sich auch für Touch-Displays an Tablets eignet, ist die Nutzererfahrung vor althergebrachter Maus und Monitor subpar.
Die großflächigen Kacheln verschenken viel Platz und dass alle Apps im Fullscreen-Modus laufen macht die Sache auch nicht besser. Dass man eine zweite Anwendung an der Seite öffnen kann war mir neu, hilft aber auch nur minimal.

Aus dieser Perspektive macht es sogar Sinn, dass man zwischen Metro und der klassischen Ansicht wechseln kann. Metro ist eben wirklich nur für Touch geeignet (sorgt hier aber auch für lange Navigationspfade bevor das Ziel erreicht wird), für die normale Benutzung am Computer greift man lieber auf die allseits bekannten fensterbasierten Programme zurück.

Metro eignet sich auf Desktop-Computer höchstens als Dashboard, in dem man sich beim Einschalten des Rechners eine kurze Übersicht verschafft. Danach wechselt man in die klassische Ansicht und arbeitet. Zumindest solange wir unsere Computer noch nicht an touchsensitive Wände oder Fenster anschließen.

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