letterboxd

 

Es ist erstaunlich, wie schnell man einen Invite zu einer Beta bekommt, wenn man einen Blog hat. In diesem Fall dauerte es nur ein paar Stunden, und auch das ist vermutlich nur darauf zurückzuführen, dass die Amerikaner später aufstehen als wir.

Letterboxd.com ist eine Website, nein, ein Social Network, das sich ganz dem Filmkonsum verschrieben hat. Einfach gesagt lässt sich hier eine Art Filmtagebuch führen, in dem man angeben kann, welche Filme man (wann) gesehen hat, wie gut man sie fand, wenn man möchte kann man auch noch eine Rezension dazu schreiben. Man kann Lieblingsfilme bestimmen und auf einer Liste Filme festlegen, die man sich noch ansehen möchte.
Ähnlich wie bei Twitter kann man anderen Nutzern folgen und findet dann in einem Newsfeed auf seiner Startseite deren Aktivitäten vor. Passenderweise kann man seine Kontakte auch gleich von Twitter übernehmen, das konnte ich allerdings noch nicht testen, anscheinend benutzt bislang niemand, dem ich folge, letterboxd.
Besitzt man einen Netflix-Account lassen sich Filme übrigens nicht nur in einer Liste zum späteren Anschauen sortieren, sondern auch gleich zu Netflix übernehmen. Praktische Funktion, nur schade, dass es das noch nicht in Europa gibt. GEMA lässt grüßen.

In letzter Zeit musste ich immer wieder merken, dass mir der Name dieses einen Filmes, den ich doch zuletzt gesehen hatte, nicht mehr einfiel. Oder, dass ich mich einfach nicht mehr erinnern konnte, ob ich einen Film schon einmal gesehen hatte. Letterboxd kann hier Abhilfe schaffen, für mich bleibt aber abzusehen, ob ich die stringente Benutzung des Dienstes durchhalte.

Ein noch schmerzlich von mir vermisstes Feature sind Recommendations. Das ist zwar immer eine knifflige Angelegenheit, aber wenn es gut funktioniert eine enorme Bereicherung für den Dienst. Bislang werden nur Listen à la „beliebteste Filme der letzten x Tage“ geboten. Das kann noch funktionieren, solange die Userbase relativ klein gehalten wird, wenn letterboxd aber aus der Beta geht, dürften die Filme hier ziemlich mainstreamig werden.

Alles in allem bin ich vorerst zufrieden und vergebe vier Komma fünf von fünf Sternen und ein Herzchen. <3

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Ich war bei einem Boxkampf.

Das war eine interessante Erfahrung, betrachtet man die Tatsache, dass ich noch nie zuvor auf einem Event war, wo sich zwei Kerle geprügelt haben, während andere Männer in Hemd und Fliege daneben standen, den Kampf bewerteten und dafür sorgten, dass sich alle an die Regeln halten.

Der Eintritt ist ziemlich lässig, wenn man auf der Gästeliste steht, und man bekommt lustig Armbändchen. Meins war blau und schräg geklebt, sodass ich gleich noch ein paar Haare am Handgelenk verlor. Das war aber ok; die Boxkämpfer mussten an dem Abend bestimmt unter mehr Schmerzen leiden.
Das ganze fand in einem Hotel in Halle statt, dem Maritim. Das Hotel ist okay, die Stadt eher weniger, das macht aber nichts, denn ich kam nicht wegen der Stadt sondern wegen dem Boxkampf, oder vielmehr -kämpfen. Weil es ziemlich dunkel war habe ich auch nicht sehr viel von Halle gesehen, dort gibt es aber auch nicht sehr viel zu sehen, ich kenne die Stadt ja.
In einem Saal des Maritims war ein Ring aufgebaut, wie man das eben so kennt, ein paar Schnüre, die eine Fläche umzäunen, auf einem erhöhten Podest. Darum standen Stühle, wo man sich bequemerweise hinsetzen konnte.

Ein Ansager, der gar keinen richtigen Smoking sondern nur einen Anzug und ein Hemd mit Kläppchenkragen und Fliege trug, hat durch das Event geführt. Es gab auch ziemlich viele Kameras, der Kampf war wohl ziemlich wichtig, war Teil einer World Irgendwas Liga und wurde irgendwohin live übertragen. Außerdem gab es Cheerleader, die bestimmt gar nicht Cheerleader heißen, sondern im Boxsport irgendeinen speziellen Namen haben. Ich nenne sie aber trotzdem so, es war schließlich das erste Mal, dass ich bei so einem Kampf war.
Gekämpft hat ein deutsches Team aus Leipzig gegen ein aserbaidschanisches aus Baku. Die Teamnamen hätten auch aus Harry Potter kommen können. Es gab fünf Kämpfe – für jede Gewichtsklasse einen – mit jeweils fünf Runden. Das Leipziger Team hatte ein Heimspiel, obwohl sie ja eigentlich gar nicht aus Halle kamen, sondern aus Leipzig.

Niemand ist nach einem harten Schlag zu Boden gegangen und hat sich nicht mehr gerührt. Ziemlich enttäuschend und nicht so, wie man sich einen Boxkampf vielleicht im ersten Moment vorstellt. Stattdessen haben sich die Gegner gegenseitig vor die Birne gehauen und den anderen auch ziemlich oft umarmt, was wahrscheinlich den Zweck hatte, eine kurze Pause zu bekommen oder aus einer Ecke herauszukommen.

Das aserbaidschanische Team hat gewonnen, vier zu eins, was dem Publikum gar nicht gefallen hat. Das war übrigens ziemlich interessant; die Zuschauer haben mächtig rumgegröhlt und vorwiegend den deutschen Boxern widersprüchliche Anweisungen zugerufen.

Bewertet werden Boxkämpfe übrigens von drei Richtern, die nach jeder Runde für die beiden Kämpfer bis zu zehn Punkte vergeben. Nach den fünf Runden werden die Punkte dann zusammengezählt und gewonnen hat der, der von zwei Punktrichtern mehr Punkte bekommen hat als der andere.

In der letzten Runde wurde sogar das sprichwörtliche Handtuch geworfen und ich weiß jetzt woher die Redewendung kommt. Nachdem der Leipziger ziemlich auf die Rübe bekommen hat, hat der Trainer mit einem Handtuch in den Ring gewedelt und der Kampf wurde abgebrochen. Damit hatte der aserbaidschanische Kollege gewonnen, obwohl es erst die zweite Runde war.

Einen Boxkampf kann man sich also mal anschauen. Mein neues Hobby wird es aber nicht.

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Cobook

Cobook ist eine Alternative zum OS X-Adressbuch, momentan noch in der Beta und mein neues Lieblingstool zur Kontaktverwaltung. Das liegt daran, dass Cobook sich ziemlich schlau anstellt und synchronisationsfähig zum normalen Adressbuch, Twitter, Facebook und noch ein paar anderen Diensten ist.

Von dort kann sich die App automatisch Informationen holen, zeigt die letzten Tweets an, et cetera, et cetera. Ich beschreibe das bestimmt ziemlich schrecklich, deswegen hier das Video, und ladet euch die App runter. Kostet nix weil Beta.

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Gelesen: Ender’s Game

I know, you’ve been here a year, you think these people are normal. Well, they’re not. We’re not. I look in the library, I call up books on my desk. Old ones, because they won’t let us have anything new, but I’ve got a pretty good idea what children are, and we’re not children. Children can lose sometimes, and nobody cares. Children aren’t in armies, they aren’t commanders, they don’t rule over forty kids, it’s more than anybody can take and not get crazy.

Verrückt. Das beschreibt Ender’s Game ziemlich gut. Die Handlung verläuft sich teilweise ins Wirre, man weiß bis zu einem gewissen Punkt nie, was gerade wirklich vor sich geht. Ich war mehrmals kurz davor, das Buch wegzulegen.

Es geht um Kinder, die einen Krieg gewinnen sollen. Müssen. Speziell ein Kind, Ender. Ender ist aber gar nicht sein richtiger Name, aber wenn er im Buch genannt wurde, habe ich ihn wieder vergessen. Ich glaube aber nicht. Er verhält sich auch nicht wie ein Kind. Liest man, vergisst man oft, dass Ender eigentlich ziemlich jung ist.

Die Geschichte von Ender ist zeitlos. Sie handelt von Menschlichkeit, Unmenschlichkeit, der Opferung von einzelnen Individuen, um die Menschheit als ganzes zu retten. Und der Leser darf nie wirklich in die Handlung eintauchen, ist gezwungen, mit einer Distanziertheit die Geschehnisse zu beobachten. Trotzdem fühlt man mit.

Es ist schwer, Ender’s Game zu beschreiben.

Und trotzdem, vielleicht auch gerade deshalb, ein gutes Buch. Kein einfaches, aber ein gutes. Wer ein Stück Geduld mitbringt, wird belohnt.

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Vimeo Redesign

Vimeo hat ein neues Design. Alles noch Beta, und man muss klicken, um es zu bekommen. Trotzdem: es ist eine Verbesserung zu vorher. Die zweispaltige Startseite nicht so, der Rest dafür umso mehr. Hier hoffe ich, dass Vimeo noch nachbessert. Es wirkt ein wenig vollgestopft im „Feed“, der zentralen Inbox. Der Nutzer soll im Feed alle für ihn relevanten Videos mit dazugehörigen Informationen vorfinden – was momentan in der Standardansicht noch überladen aussieht. Die reduzierte Variante, mit zwei Video-Thumbnails nebeneinander und Titel und Uploaddatum als einzige Metainformationen, gefällt mir da wesentlich besser.

Die Informationen in der rechten Spalte gehören dringend überarbeitet. Die Statistiken findet man auch bei „Me“ im Header, „Explore“ und „Help“ kommen ebenso doppelt vor. Denkt man sich diese Teile weg, passen die Widgets schon eher.

Auch die Werbung für Vimeo Pro stört das Design ein Stück weit. Ich weiß, dass es das gibt, wenn ich keine Videos hochladen will, brauche ich das aber nicht. Eine Möglichkeit zum Ausblenden wäre hier angebracht.

Die neue Video-Ansicht gefällt. Sehr. Das Video wird besonders herausgestellt, es erinnert mich stark an einen Rahmen für ein Kunstwerk. Vimeo ist in meinen Augen schon immer die Videoplattform für künstlerisch anspruchsvollere Videos gewesen, das passt also ganz wunderbar.

Auf anderen Seiten bewege ich mich nicht sehr häufig, nach dem, was ich bislang sah, setzen sie aber das Design konsequent fort. Auch hier gibt es an einigen Stellen Probleme mit zu viel Informationen auf zu wenig Raum. Mehr Whitespace und weniger Text täte dem Redesign sicher noch gut.

 

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Wie man gesperrte Videos auch in Deutschland ansehen kann

Wir kennen das alle. Link zu einem Youtube-Video bekommen, aufgemacht, geht nicht. Danke, GEMA.

Jetzt stieß ich gerade auf ProxTube. Eine Erweiterung für Chrome und Firefox, die, sobald sie auf ein gesperrtes Video stößt, automatisch im Hintergrund einen amerikanischen Proxy sucht und verwendet. Funktionierte in einem ersten Test tadellos.

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Dieser Tweet ist in Ihrem Land leider nicht verfügbar. Das tut uns leid.

Starting today, we give ourselves the ability to reactively withhold content from users in a specific country — while keeping it available in the rest of the world.

Jetzt geht es auch dort los. Auf seinem Blog hat Twitter angekündigt, künftig Tweets für bestimmte Länder zu zensieren.

Das ist bedenklich. Wurde Twitter letztes Jahr noch gefeiert, weil es für tausende Ägypter als Plattform zur Protestorganisation und Verbreitung von Nachrichten genutzt wurde, kann es schon bald sein, dass interessierte Regierungen hier einfach massenweise TakeDown-Notices verschicken und Online-Protest im Keim erstickt wird.

Es bleibt abzuwarten, wie Twitter die Claims handhabt und was dort genau für Dinge zensiert werden. Ich vermute, wir werden nicht lange warten müssen, bis der erste große Shitstorm auf uns zukommt. Schade eigentlich.

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Address Is Approximate

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Gelesen: The Hunger Games

Zwei Tage brauchte ich. Las ein Viertel am ersten Tag, drei Viertel am zweiten. Fesselnd, die Handlung. Dramatisch, der Spannungsbogen. 

Sixteen-year-old Katniss Everdeen regards it as a death sentence when she is forced to represent her district in the annual Hunger Games, a fight to the death on live TV. But Katniss has been close to death before – and survival, for her, is second nature. „The Hunger Games“ is a searing novel set in a future with unsettling parallels to our present. Welcome to the deadliest reality TV show ever.

Gegen Ende wurde es leider etwas schwächer. Das kann aber auch daran liegen, dass ich schon 6 Stunden am Stück an dem Buch las. Trotzdem; allein die Szenen mit Rue waren es wert. Ein wenig Auszeit, ein anderes Buch, denke ich, und dann lese ich Teil 2.

Suzanne Collins regt an zur Reflexion; über sich selbst. Über die Gesellschaft.

Ich schaue kein Fernsehen. Täte ich es aber, müsste ich wohl, zumindest bei den Reality Shows, an dieses Buch denken. Aber auch so gibt es genügend andere Situationen, in denen ich in Zukunft zumindest einen flüchtigen Gedanken an die Hunger Games verschwenden werde.

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Liquid Skies

Liquid Skies is the story of an astronaut hurtling across the universe–past suns you and I may never glimpse, yet fighting battles we may all face ourselves one day.
This is my student short film at Art Center College of Design. It is my first big attempt at animating or doing something at this scale and finish. This is part of a broader story that I am working on, following an astronaut across the suns of many galaxies. I hope to share it with the world in the next year.
More information on this is available on my website.

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