Pizza und Fehlertoleranz

Wenn ich eine Pizza bestelle und zwei Stunden auf sie warten muss und dann auch noch von mir verlangt wird den vollen Preis zu bezahlen gerate ich ja gerne auch mal aus der Fassung. Um diese Geschichte soll es hier nur bedingt gehen, allerdings lässt sie sich super als Anschauungsbeispiel verwenden.

Als ich die Geschichte nämlich Bekannten erzählte erfuhr der Pizzalieferdienst, dessen dreibuchstabigen Namen ich hier mal nicht nenne, bemerkenswerterweise Unterstützung. Man kenne ja gar nicht den Grund für die Verspätung und es kann ja sonst was passiert sein, wofür das Unternehmen ja nur bedingt etwas kann.

Ja. Das mag alles sein. Es kann sein, dass nur von einem Fahrer ausgeliefert wurde. Es kann auch sein, dass der Teig alle war und erst neuer gemacht werden musste. Es ist sogar möglich, dass der Laden von kulinarisch begabten Ratten betrieben wird und diese aufgrund ihrer Größe eben so lange für eine Pizza brauchen.

Das interessiert mich aber nicht.

Was mich als Kunden interessiert ist, dass nach meiner Bestellung zügig eine noch dampfende Pizza an meiner Haustür auf mich wartet. Über die Ob’s und Wenn’s muss ich mir keine Gedanken machen. Dafür ist der Unternehmer da, der mit Risikokalkulationen und anderen Späßchen für einen problemfreien Betrieb sorgen muss.

Weswegen dann Verständnis für die Situation des Lieferdienstes bekundet wird verstehe ich nicht. Es ist mir aber auch egal. Ich zumindest habe meinen Protest über die einzige Form die der Unternehmer versteht kenntlich gemacht. Ich habe die Pizza nicht angenommen.

Die nette Dame vom Kundendienst, deren einzige Aufgabe es vermutlich ist, sich für verspätete Lieferungen zu entschuldigen, tut mir ein bisschen leid und sei an dieser Stelle gegrüßt.

 

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