Mass Effect 3

Mass Effect 2 war großartig. Es war und ist eines der besten Computerspiele, die ich gespielt habe. Das lag auch an der Spielmechanik, vor allem daran, dass ich mich in die Handlung eingebunden fühlte. Ich konnte Entscheidungen treffen, diese wirkten sich direkt auf den weiteren Handlungsverlauf aus.
Stellte ich es genau richtig an, konnte ich gegen überwältigende Unwahrscheinlichkeit aus einer ausweglosen Situation entkommen, ohne auch nur einen der ans Herz gewachsenen Hauptcharaktere zu verlieren. Gleich groß war aber auch die Wahrscheinlichkeit, beim ersten Durchspielen gleich den richtigen Handlungsstrang dafür zu treffen, deshalb war das beste erreichbare Ende trotzdem irgendwie glaubhaft. Je weiter ich in Mass Effect 2 fortschritt, desto mehr identifizierte ich mich – wegen der Entscheidungsfreiheit – mit meinem Charakter, den man nicht umsonst nach eigenen Wünschen gestalten kann.

Leider geht es jetzt nicht um Mass Effect 2, sondern den Nachfolger (Amazon). Bioware hat mich hier mit der Storyline ziemlich vor den Kopf gestoßen.
Der Anfang war super, genau wie man es vom Erben Mass Effect 2s erwarten durfte, danach wurde es aber immer schlechter. Als der erste, ans Herz gewachsene, Charakter aus dem Vorgänger starb – egal, wie man handelte – war es vorbei. Und am Ende machten alle Entscheidungen, die ich traf, keinen wirklichen Unterschied.

Bioware gibt mir mit dem Mass Effect-Universum bis zum Schluss die Illusion, dass meine Entscheidungen wichtig sind, dass ich mich gefälligst schlau anzustellen habe, um die Erde zu retten. Das funktionierte hervorragend in Mass Effect 2, nur im letzten Teil der Triologie kann ich mit meiner Vorgehensweise höchstens die Farbe der Explosionen am Ende bestimmen. Und dafür ist das einzige was zählt, die allerletzte Entscheidung, die der Spieler trifft.

Ich bin enttäuscht. Und damit bin ich nicht allein. Im Netz formieren sich bereits Proteste von verstimmten Mass Effect-Anhängern. Ich reihe mich da nur zu gerne mit diesem Artikel ein.

Übrigens lachte ich sehr, als ich auf Fanfiction.net diese Geschichte zum Ende las.

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Ernst 55

Ernst lernt erst jetzt, mit 55, lesen und schreiben (bereits im TV-Spot ist seine Handschrift zu sehen). Für uns hat er eine komplette Tastatur abgeschrieben und die Experten vom Berliner „Fontshop“ haben sie für uns so digitalisiert, dass sie von jedermann auf seinem Rechner nutzbar ist. Sie heißt, logisch, „Ernst 55“.

Hier.

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Windows 8 Customer Preview

Eigentlich wollte ich einen vernichtenden Kommentar zur Windows 8 Consumer Preview abgeben. Den Text dafür hatte ich schon zu Ende geschrieben. Dann hörte ich einen Vortrag zum Metro-Design auf einer Microsoft-Konferenz auf der CeBIT.

Es ist nicht schwer, Makel in der Benutzerführung von Windows 8 zu finden. Benutzt man Metro, kann man nicht vernünftig arbeiten, benutzt man die klassische Ansicht, könnte man auch gleich bei Windows 7 bleiben. Dort hat man wenigstens noch den Start-Button und damit die Möglichkeit, schnell auf Programme und Funktionen zuzugreifen. Start, normalerweise in der Ecke links unten, fehlt nämlich in Windows 8 und verkompliziert damit die Bedienung.

Trotzdem machte der Vortrag irgendeines Microsoft-Menschens, dessen Namen ich mir nicht merkte, Sinn. Aus einem bestimmten Blickwinkel.
Microsoft scheint sich zum ersten Mal Gedanken zu machen, wie man ein User Interface gut gestaltet. Einflüsse kommen aus den Richtungen Bauhaus, Cinematographie und schweizerischem Design. Sagte zumindest der Microsoft-Mensch.

So gut Metro sich auch für Touch-Displays an Tablets eignet, ist die Nutzererfahrung vor althergebrachter Maus und Monitor subpar.
Die großflächigen Kacheln verschenken viel Platz und dass alle Apps im Fullscreen-Modus laufen macht die Sache auch nicht besser. Dass man eine zweite Anwendung an der Seite öffnen kann war mir neu, hilft aber auch nur minimal.

Aus dieser Perspektive macht es sogar Sinn, dass man zwischen Metro und der klassischen Ansicht wechseln kann. Metro ist eben wirklich nur für Touch geeignet (sorgt hier aber auch für lange Navigationspfade bevor das Ziel erreicht wird), für die normale Benutzung am Computer greift man lieber auf die allseits bekannten fensterbasierten Programme zurück.

Metro eignet sich auf Desktop-Computer höchstens als Dashboard, in dem man sich beim Einschalten des Rechners eine kurze Übersicht verschafft. Danach wechselt man in die klassische Ansicht und arbeitet. Zumindest solange wir unsere Computer noch nicht an touchsensitive Wände oder Fenster anschließen.

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Humble Bundle Mojam

Das Humble Bundle Mojang heißt in Wahrheit Humble Bundle Mojam und ist schon ein paar Tage vorbei. Nach einigen Startschwierigkeiten mit dem Streams konnte man in HD den Entwicklern dabei zuschauen, wie sie nicht nur ein sondern ganze drei Spiele an einem Wochenende bauen.

Auch wenn die drei Spiele nicht wirklich etwas für mich sind, machte es Spaß dabei zu sein. Insgesamt wurden etwas über 450.000 Dollar eingesammelt. Wie genau der Betrag verteilt wurde, kann man leider nicht einsehen. Ich vermute aber, dass ein Großteil zu den Wohltätigkeitsorganisationen geflossen ist. Gute Sache. 

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Windows Desktop UI Concept

Ich sprach hier und hier bereits über Microsofts neues User Interface. Auffällig war bei der Windows 8 Preview aber, dass einem, sobald Metro verlassen wird, das normale Windows 7 Interface angezeigt wird.

Das liegt vermutlich auch daran, dass es sich eben um eine Preview handelt und noch nichts final ist. Ich bin mir auch ziemlich sicher, dass die Gestaltung hier noch einige Änderungen erfahren wird. Dabei muss sich das Design nicht unbedingt so grundlegend ändern wie bei diesem Konzept, aber mir gefallen die Bilder und ich würde mich freuen.

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IOGraphica

IOGraphica zeichnet Mausbewegungen auf. Die drei Bilder sind nach sechs, siebeneinhalb und neun Stunden entstanden.

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Windows 8 Developer Preview

 

Grün ist keine schöne Farbe. Grün ist so ziemlich die schlimmste konservative Farbe, die man sich denken kann. Der Hintergrund von „Start“ ist Grün.

Dazu muss man wissen, dass das Startmenü mit dem Metro UI das einzige ist, worauf man blickt, wenn Windows hochgefahren ist. Das ist soweit ziemlich gut, denn die Programmkacheln können mich auf einen Blick über für mich wichtige Dinge informieren.

Was aber nicht gut ist, ist die Hintergrundfarbe. Ich hoffe wirklich, dass grün gegen blau oder schwarz ausgewechselt wird. Oder ich, noch besser, die Möglichkeit habe, den Hintergrund nach meinen Wünschen anzupassen. Das geht zwar jetzt schon, erfordert aber Bastelarbeit und greift ziemlich tief ins System ein.

Sieht man vom neuen Interface ab, ist die Windows 8 Developer Preview spektakulär unspektakulär. Es gibt Integration für Twitter, Facebook und Flickr, wobei die Facebook App bei mir nicht funktionieren will (Workaround). Beta halt.
Der Store für neue Apps (ich nenne die Programme einfach mal Apps, weil das sich doch schon ziemlich an Apples Modell orientiert) funktioniert noch nicht, dürfte wohl aber für die Beta aktiv geschaltet werden.
Bereits vorhandene Apps lassen Konfigurationsmöglichkeiten vermissen. Beim Wetter kann man z.B. nicht auf Grad Celsius umstellen. 

Zur Geschwindigkeit kann ich nicht viel sagen, weil ich die Preview in einer virtuellen Maschine laufen lasse (ein Tipp: IO APIC einschalten, dann klappt es mit VirtualBox). Es läuft ein wenig ruckelig bei den Übergangsanimationen, das hängt aber vermutlich mit der fehlenden Grafikbeschleunigung zusammen.

Wenn die Beta startet lässt sich vermutlich mehr sagen. Bis dahin ist die Windows 8 Preview nicht mehr als ganz hübsch anzusehen – wenn man vom Grün absieht.

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Metro UI

Nachdem ich nun schon Mountain Lion verteufelte, lohnt sich auch mal ein Blick über den sprichwörtlichen Tellerrand in Richtung Windows.

Was Microsoft momentan an Product Design auffährt gefällt. Sehr. Die Tiles als Bedienelemente ergeben nicht nur ein ansprechendes Bild, sondern versprechen auch ein einheitliches Interface-Design über alle Plattformen hinweg.

Ich muss zugeben, als ich das erste mal die Metro GUI im Rahmen einer Windows 8 Preview sah, dachte ich, das könne nicht Microsofts Ernst sein. Damals hatte ich allerdings auch noch kein WindowsPhone gesehen, und die Metro GUI wurde auf einem lächerlich großen Flatscreen-TV vorgestellt.
Nach einiger Zeit aber wirkt Metro gar nicht mehr so abschreckend. Natürlich ist es erst einmal eine Neuheit, man muss sich daran gewöhnen. Sie macht aber Sinn, vor allem wenn man sich mögliche Entwicklungen des UI-Designs ansieht.

Metro kann man bald sowohl auf seinem Mobiltelefon finden, als auch auf seinem Computer. Dabei ist das Interface komplett auf Touchscreen ausgelegt, eine Sache die wir in Zukunft vermutlich – auch dank Microsoft – immer häufiger antreffen werden.
Es war das Problem mit der Henne und dem Ei; die aktuellen GUIs der „normalen“ Betriebssysteme sind nicht gerade auf Touchscreen-Bedienung ausgelegt. Damit gab es aber auch keinen Grund, solche Geräte zu verkaufen, und die Softwareentwickler sahen keine veranlassung, sich mit dem Thema Touch zu beschäftigen.

Microsoft macht hier einen mutigen Schritt in die richtige Richtung; mit Metro lohnt es sich auch an seinem Homecomputer einen Touchscreen anzuschließen. Und betrachtet man die aktuelle Produktvisionen macht Metro noch einmal doppelt Sinn.
Ich will das. 

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Humble Bundle Mojang

Mojang (die Jungs von Minecraft) werden dieses Wochenende ein komplettes Computerspiel entwickeln und über humblebundle.com verkaufen. Und die Arbeit aus ihrem Büro live streamen.

Starting this Friday, February 17th at 10 CET Mojang will be creating a new game LIVE with all of the money going to charity. With the help of our friends at HumbleBundle.com, we are having a fun game jam weekend! By donating, you will be given the game created in the 60 hours (and maybe some other fun things too).

Die Abstimmung über Genre und Setting läuft noch. Bislang sieht es nach RTS mit Beat’em Up-Elementen in einer ägyptischen Steampunk-Welt aus. Ich bin gespannt und werde ein paar Euro locker machen.

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OS X Mountain Lion

Ich sah eben das Preview-Video für OS X 10.8 und bin… verstört. Was Apple dort an neuen Features zeigt besteht größtenteils aus schon vorhandenen AppStore-Programmen und iPad-esquen Programmlayouts.

Zunächst ein ganz vernünftiges Feature, das bislang wirklich gefehlt hat: Messages ersetzt iChat und ermöglicht in Zukunft nicht nur die Kommunikation zwischen Macs, sondern ist völlig kompatibel zu iMessages und Facetime auf Apples mobilem Fuhrpark.
Auch AirPlay Mirroring wurde lange erwartet. Die Einschränkung auf 720p und Stereo kommt wahrscheinlich von der aktuellen Revision des AppleTV und sollte in Zukunft aufgehoben werden.

Reminders ist in der vorgestellten Variante ein ziemlich unnützes Tool. Die GPS-Funktionalität wurde entfernt, ansonsten ist es identisch zu der gleichnamigen App in iOS. Warum man hier nicht auf interaktiven Karten Bedingungen festlegen kann weiß ich nicht. Wenigstens iCloud-Synchronisation gibt es aber.
Ähnlich ist es bei Notes; das gab es schon, es war bisher nur in Mail. Als neues Feature muss (und sollte) man das nicht verkaufen.

Notifications. Gibt es, heißt Growl.

Die Funktion zum Sharen ist nützlich unter iOS. Auf dem Mac aber ziemlich überflüssig. Warum brauche ich einen zusätzlichen Button, wenn ich genau so gut Drag&Drop’en kann? Von Twitter will ich gar nicht erst anfangen zu reden. Es gibt unzählige Twitterclients, und jeder davon ist besser als die Twitterintegration von iOS.

Was mir auch auf- und missfällt ist das inkonsistente Design. Twitter mit seinem „Papieroverlay“, GameCenter mit schrillen Farben und Holzoptik, Notes mit dem schon aus iCal bekannten Ledermuster, und soll das Filz sein bei Reminders? Als damals erste Previews von Lion gezeigt wurden war ich noch recht begeistert von dem dunkleren, halbtransparenten Look. Was wir aber stattdessen bekommen haben, ist ein Spielzeug-OS, das immer mehr nach Kindergarten und Fingerfarben aussieht. Erschreckend ist, dass Microsoft sich vielleicht sogar mit Windows in die richtige Designrichtung bewegt und bald vielleicht wieder besser aussieht als Mac OS. Was ich bislang von WindowsPhone gesehen habe ist auf jeden fall deutlich schicker als iOS.

Das bedenklichste Feature zum Schluss: Gatekeeper. Apple fängt an, seine Plattform zu schließen. Und wenn meine Glaskugel mich nicht belügt, wird die voreingestellte Option nicht alle heruntergeladenen Programme zulassen, sondern zumindest die Signatur eines bei Apple registrierten Developers erfordern. Wenn es weiter in diese Richtung geht fällt dann in 10.9 die Möglichkeit unsignierte Programme auszuführen komplett weg.

Wenn Apple nicht noch etwas großes aus der Schublade zieht oder seine Richtung ändert, werde ich Mountain Lion auslassen. Wenigstens bauen sie noch schöne Hardware.

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